Nachdem die schulmedizinischen Therapieoptionen bald erschöpft waren, wendeten wir (Ich und mein Arzt + Therapeuten) folgende Methoden und Therapien an:

Akupunktur, Phytotherapie, orthomolekulare Medizin, Vitalfeldtherapie in Kombination, und ich nehme regelmäßig verschiedene hochdosierte Vitaminpräparate ein, die von meinem Arzt kontrolliert werden.

Auch werde ich seit Dezember 2009 regelmäßig von 2 Physiotherapeuten begleitet, die mich mit Rat und Tat bei der Rehabilitation unterstützt haben. Ich bin nach wie vor in begleitender und kontrollierender Therapie. Regelmäßige Hilfe und Tipps für die physiologische Regeneration und des Wiedererlernens beim Gehen und Greifen.

Zusätzliche Kontrolle durch Biofeedback und homöopathischer Therapie (Globuli). Durch meine Eigentherapien, das Nicht-aufgeben und der disziplinierten, regelmäßigen Anwendung der Therapien konnte ich die MS bis jetzt ganz gut verdauen.

Zur Wiedererlangung der Einsatzfähigkeit der rechten Hand, malte ich wochenlang Bilder. Ich musste die Motorik und Sensorik trainieren, welche ich durch Airbrushtechnik und punktgenauen Feinarbeiten, inkl. PC Tastaturtraining und stückweise Wiederaufnahme des Haushalts, nach Wochen wieder erlangte. Das Problem, dass die Kraft plötzlich auslässt existiert nach wie vor und hat zu einigen heftigen Verletzungen geführt.

Zur Wiedererlangung der Einsatzfähigkeit des rechten Beins gehe ich immer, wenn es mir möglich ist Spazierrunden mit steigender Distanz. Radfahren ist eine gute Alternative, wenn es warm ist. Höhen (ansteigende Pfade) kann ich leider nicht gut bewältigen, weil der gesamte Oberschenkel auslässt und ich im guten Falle den Aufstieg schaffe, aber nicht mehr zurück herunter kann. Die Gefahr und das Risiko vor weiteren Verletzungen versuche ich zu minimieren und neue Erkenntnisse in meinen Alltag zu integrieren.

Zusätzlich besuche ich seit September 2010 regelmäßig 2x pro Woche ein je 1,5 stündiges Karate-Training in Bad Ischl, da mein Lebensgefährte Karate-Trainer ist (nähere INFOs dazu unter: Karate Do). Der Trainings-Schwerpunkt liegt beim Dehnen und der verbesserten Synchronizität des Körpers mit Armen und Beinen, sowie der Steigerung der Motorik. Dieses Training hilft mir sehr bei den physischen Problemen und bringt Linderung. Ich konnte die Gangqualität deutlich verbessern.

Im Jänner 2011 konnte ich mit einer Hippotherapie in Aigen Voglhub beginnen und bin begeistert. Die Erfolge sind ebenso spürbar wie beim Karatetraining. Selbst wenn am Anfang noch alles krampft, so geht es nach der 1/2 Stunde spürbar besser. Alles zusammen hat mir geholfen, dass ich großteils wieder normal gehen kann. Vroni (Physiotherapeutin), Lydia (Hippotrainerin) und Leni (Pferd) sind meine Engeln und zaubern mir immer wieder viele unangenehme Symptome weg. Nähere Informationen zur Hippotherapie unter: http://www.prophysia.at/de/hippotherapie.shtml

Mein Onkel und mein Cousin sind Ärzte (Dr. med. Victor Klein, Graz, Dr. med. Florian Six, Wien) und haben mich mit Ratschlägen und Tipps unterstützt. Ich fühle mich rundum sehr gut betreut von Fachleuten. Alle Arzt- und Therapeutenkosten hab ich bisher selbst getragen. Die psychische Belastung der Lebensumstände mit dieser Krankheit schätze ich hoch ein. Die physischen Einschränkungen lösen die psychischen Probleme aus, mit denen man fertig werden muss.

Die Gesamtbelastung durch meinen Ausfall in der Familie ging auch an meinem Kind nicht ohne Folgen vorbei. Benjamin besucht das Gymnasium und wir hatten im Schuljahr 09/10 (2. Klasse) mit massiven schulischen Einbrüchen zu kämpfen. Der Schreck über die Krankheit saß uns allen in den Gliedern. Das hat sich zum Glück wieder ausbalanciert, die 3. Klasse heuer ist ohne gröberer Probleme gelaufen.

Der familiäre Rückhalt ist ebenso eine wichtige Therapiekomponente, die ich von allen Seiten bekam. Andere MS-Patienten berichteten mir, dass die Familie die Krankheit völlig ignoriert und man sich allein gelassen fühlt. An dieser Stelle danke ich meiner Familie von Herzen, dass sie so geschlossen hinter mir und zu mir stehen und mich psychisch stärken.

Ich bin in Kontakt mit anderen MS Patienten und suche den Erfahrungsaustausch. Mein betreuender und behandelnder Arzt Dr. Alexander FRANZ verfügt über besondere Kenntnisse über die MS (er absolvierte extra ein Seminar über Multiple Sklerose), informiert mich laufend mit den neuesten Informationen über die MS, reagiert und agiert sehr verantwortungsvoll. Ich finde es sehr wichtig, einen Arzt des Vertrauens zu haben.